In seinen
besten
Zeiten / bei seinen jungen Tagen Mochte man
viel
Wunder / von Siegfrieden sagen, Wie Ehr' an
ihm
erblübte / und wie schön er war zu schaun, Bald dachten
sein
in Minne / viel der waidlichen Fraun. Man erzog ihn
mit
dem Fleiße / wie
ihm geziemend war; Was ihm Zucht
und
Sitte / der eigne Sinn gebar! Das ward noch
eine
Zierde / für seines Vaters Land, Daß man
zu
allen Dingen / ihn so recht herrlich fand. Er war nun so
erwachsen / mit an den Hof zu gehn. (...)
Mit Kleidern
hieß ihn zieren / seine Mutter Siegelind; Auch pflegten
sein
die Weisen / denen Ehre war bekannt: Drum mocht' er
wohl gewinnen / so die Leute wie das Land. Nun war er in
der
Stärke / daß er wohl Waffen trug: Wes er dazu
bedurfte / des gab man ihm genug. Schon sann er
zu
werben / um manches schöne Kind; Die
hätten
wohl mit Ehren / den kühnen Siegfried geminnt. Da ließ
sein
Vater Siegmund / kund tun seinem Lehn, Mit lieben
Freunden woll' er / ein Hofgelag' begehn. Da brachte man
die
Märe / in andrer Kön'ge Land. Den Heimischen
und
Gästen / gab er Ross' und Gewand. Wen man finden
mochte / aus der Verwandten Art, Der Ritter
werden
sollte / die edeln Knappen zart Lud man nach
dem
Lande / zu der Lustbarkeit, Wo sie das
Schwert
empfingen / mit Siegfried zu gleicher Zeit. Man mochte
Wunder
sagen / von dem Hofgelag. Siegmund und
Siegelind / gewannen an dem Tag Viel Ehre
durch
die Gaben / die spendet' ihre Hand: Drum sah man
viel
der Fremden / zu ihnen reiten in das Land. Vierhundert
Schwertdegen / sollten gekleidet sein Mit Siegfried
zusammen / Manch schönes Mägdelein Sah man am Werk
geschäftig / ihm waren alle hold. |