Ende Dezember
1604 ließ Cervantes die
schelmischen Erzählungen vom "Ritter
von der
traurigen Gestalt" und seinem treuen Knappen Sancho Pansa erstmals
drucken.
Der
Titelheld
Don Quijote liest einen Ritterroman nach dem anderen, bis er
schließlich
glaubt, selbst ein fahrender Ritter zu sein, obwohl es das Rittertum
schon
längst nicht mehr gibt. Mit seinem Pferd Rosinante und dem
Schildknappen Sancho
Pansa kämpft er - stets im "Minnedienst" für seine Angebetete
Dulcinea - etwa gegen Riesen, die in Wahrheit Windmühlen sind. In
den
Büchern parodiert Cervantes die
anachronistisch gewordenen Ritterromane, deren Ursprünge man in
den 11. und 12.
Jahrhunderten, in dem geografischen Gebiet von West- und Mitteleuropa
suchen
muss. Die Artusromane, ursprüngliche Quelle für diese
früchtebare Tradition, erfuhr eine
Entwicklung, die Jahrhunderte dauerte,
bis sie zur Parodie der cervantinischen Novelle wird. Aber
so viel
Cervantes sich über diese Tradition lustig macht, entwickelt er
auch zu dieser eine
Abhängigkeitsbeziehung: Die Ritterromane sind die literarische
Quelle seines
größten Romans, nämlich „Don Quijote". Dem Leser bleibt
aber klar, dass der Titelheld kein echter Ritter ist. Durch seine Figur
wird
die von
Helden wie Amadís de Gaula, Siegfried aus Xanten, Parzival oder
Iwein verspottet. Hauptziel
dieser web
ist eine knappe Darstellung der Merkmale, die man in der Figur von Don
Quijote
finden kann, die einen Parallelismus zu „echten" mittelalterlichen
Rittern
wie Iwein, Tristan, oder Pallas (Eneasroman, Heinrich von Veldeke)
etablieren
erlauben. |